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Demenz - Morbus Alzheimer

Demenz ist eine neurodegenerative Erkrankung, die durch den Abbau geistiger Fähigkeiten gekennzeichnet ist und zu Gedächtnis- und Denkstörungen sowie zu vermindertem Urteilsvermögen führt und sogar die Persönlichkeit des Patienten verändern kann.
Die häufigste davon ist Morbus Alzheimer.

 

Im Jahr 1906 beschrieb der deutsche Neuropathologe und Psychiater Alois Alzheimer erstmals die Symptome. Er entdeckte im Gehirn seiner Patienten typische mikroskopische Veränderungen und gab der Erkrankung ihren Namen. Andere Demenzformen wie die Lewy-Körperchen-Demenz gehen auf krankhafte Eiweißeinschlüsse in den Nervenzellen zurück. 

 

Die am stärksten verbreiteten Demenzerkrankungen sind:
Morbus Alzheimer
Vaskuläre Demenz   
Frontotemporale Demenz, Pick-Krankheit
Semantische Form der frontotemporalen Demenz
Primär progressive Aphasie (Form der frontotemporalen Demenz)
Lewy-Körper-Demenz   
Parkinson-Demenz
Korsakow-Syndrom
Creutzfeldt-Jacob-Krankheit   
Demenz bei Down-Syndrom

 

Alleine in Europa leiden zumindest fünf Millionen Menschen unter einer Demenz. Bis zum Jahr 2050 rechnet die Organisation Alzheimer Disease International (ADI),  mit einer Verdreifachung der Demenz-Fälle. Nur in Europa wären dann 16 Millionen Menschen von der Krankheit betroffen. Der Österreichische Demenz-Bericht 2014 geht von 182.600 Alzheimer-Patienten im Jahr 2050 aus. 
Vermutlich werden diese Zahlen weiter steigen, weil der Anteil alter Menschen an der Gesamtbevölkerung zunimmt. Schon heute sind Demenzen der häufigste Grund für Einweisungen in ein Pflegeheim.

WAS PASSIERT IM GEHIRN?


Unser Gehirn besteht aus vielen Milliarden Nervenzellen, den sogenannten Neuronen. Die Nervenzellen sind durch Fasern dicht vernetzt, um Informationen miteinander auszutauschen. Aus bisher noch nicht vollständig geklärtem Grund kommt es bei Morbus Alzheimer zu einem fortschreitenden Verlust von Nervenzellen und in weiterer Folge zu einem deutlichen Schrumpfen der Hirnmasse. Gestört werden auch die Übertragungsstellen zwischen den Nervenzellen. Intakte Übertragungsstellen sind jedoch notwendig für die reibungslose Weiterleitung und die Verarbeitung von Informationen. Für die Informationsleitung wird der Überträgerstoff Acetylcholin benötigt. Er wird in speziellen Nevenzellen produziert, die sich in der Tiefe des Gehirns befinden. Durch das Absterben von Nervenzellen in dieser Region wird zu wenig Acetylcholin produziert. Das führt zu Störungen der Informationsverarbeitung und damit zum Gedächtnisverlust. Das Absterben von Nervenzellen geht auch mit der Bildung von abnorm veränderten Eiweißbruchstücken einher, die sich in Form von Fäserchen im Gehirn ablagern. Dabei handelt es sich um die von Alois Alzheimer beschriebenen Neurofibrillenbündel. Auch diese Eiweißablagerungen führen letztlich zum Absterben der Nervenzellen.


Eine frühe Diagnosestellung ist wichtig, da bei frühzeitigem Behandlungsbeginn die Leistungsfähigkeit von Alzheimer Patienten länger erhalten werden kann.

 

Erste Symptom sind eine Verschlechterung des Kurzzeitgedächtnisses, Konzentrationsfähigkeit und Denkleistung lassen nach, es treten Sprachstörungen auf und die Müdigkeit nimmt zu. Beeinträchtigt werden auch die Orientierung und die Urteilsfähigkeit. In der Anfangsphase zeigen sich auch häufig Symptome einer Depression. Später kann es auch zu Halluzinationen kommen. In weiterer Folge fällt es den Demenzkranken schwer, Dinge und Personen wiederzuerkennen.

 

Alltagsfähigkeiten wie Waschen, Ankleiden, Essenszubereitung oder Einkaufen gelingen nur eingeschränkt und im weiteren Verlauf oft gar nicht mehr. Auch Teile der Persönlichkeit gehen verloren: Die Betroffenen können aggressiv oder enthemmt, depressiv oder in ihrer Stimmung sprunghaft werden. Für Angehörige ist dies oft mit erheblichen psychischen Belastungen verbunden.

 

Ob und wann die einzelnen Demenzsymptome auftreten, ist verschieden. Ein Indiz für das Fortschreiten der Alzheimer-Demenz ist der Abbau des Langzeitgedächtnisses. Erinnerungen an vergangene Jahrzehnte verblassen, auch nahe Angehörige werden irgendwann nicht mehr erkannt. Im Endstadium verstummen die Patienten oft, sind bettlägerig und gänzlich auf die Hilfe anderer angewiesen.

 

Sobald Warnsignale auftreten wie z.B. Vergesslichkeit, Orientierungsprobleme, Wortfindungsstörungen, sollte daher ein Facharzt für Neurologie oder Psychiatrie aufgesucht werden.
 

Bei der Therapie der Degenerativen Demenzerkrankungen, wie Morbus Alzheimer ist das Ziel, dass Patienten in ihrem Alltag möglichst lange selbstständig bleiben können. Medikamente und begleitende therapeutische Maßnahmen können den Verlauf der Erkrankung verlangsamen, die Symptome mildern, und so den Abbau der Hirnleistung verzögern.

 

Musik kann in allen Stadien der Demenzerkrankung helfen. Im Frühstadium spielt nicht nur das Hören, sondern auch das Musikmachen eine wichtige Rolle. Im späten Stadium kann das Hören vertrauter Melodien beruhigen und Schmerzen lindern. Musik weckt positive Erinnerungen und Gefühle.

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