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Hörverarbeitung

Die Tomatis® Methode eine Pädagogik des Zuhörens

Unser Gehirn besitzt die Fähigkeit, irrelevante Geräusche zu ignorieren und sich nur auf relevante zu konzentrieren. Dies mag sehr simpel erscheinen und ist dennoch eine höchst anspruchsvolle kognitive Funktion, die auch die Fähigkeit zur Kontrolle der eigenen Emotionen mit einschließt. Man sagt, dass die Fähigkeit zuzuhören dann gestört ist, wenn man die sensorische Nachricht, die das Ohr empfängt, nicht korrekt analysieren kann. Dies ist z.B. dann der Fall, wenn Sie sich nicht richtig auf die Stimme einer zu Ihnen sprechenden Person konzentrieren können, obwohl Sie sie gut hören können. Diese Fehlfunktion kann sowohl physiologische als auch psychologische Ursachen haben.

Wenn Ihr Zuhörvermögen gestört ist, beachtet Ihr Gehirn nicht die vom Ohr empfangenen akustischen Informationen. Deswegen muss immer wieder seine Aufmerksamkeit erregt werden. Dazu nützt man die Sensitivität des Gehirns für plötzlich auftretende akustische Veränderungen. Im Zuge der TOMATIS-Therapie wird Musik mit plötzlichen Kontrasten in Klangfarbe und Intensität verwendet. Diese Veränderungen sind vollkommen unvorhersehbar. So wird sanft und schmerzlos ein Überraschungseffekt für das Gehirn erzeugt, das in einer unbewussten Reaktion diesem Kontrast seine Aufmerksamkeit schenkt. Als Ergebnis dieser sich wiederholenden, nicht vorhersehbaren akustischen Kontrasteffekte wird das Gehirn Schritt für Schritt dazu erzogen, sich für das Zuhören bereit zu machen. Zusätzlich sind diese Kontraste dazu gedacht, die Aufnahme von hohen Tönen zu fördern. Denn diese hochfrequenten Töne aktivieren die Mehrzahl der Hörsinneszellen. Damit haben sie einen starken stimulierenden Effekt für unser Gehirn.

Tomatis Neuromodulation

Wie das Gehirn reagiert

Erkenntnisse aus der Neurophysiologie zeigen: Die Teile des Gehirns, die viel benutzt werden, haben eine besser ausgebaute Struktur von Nervenzellen und den Verbindungen (Synapsen). Sie sind leistungsfähiger, transportieren mehr und schneller Informationen und werten diese aus. Im Umkehrschluss bilden sich die Strukturen der Gehirnareale, die immer weniger benutzt werden, zurück. Das bedeutet, dass die intensive Beschäftigung und Auseinandersetzung mit einer Sache – also Lernen – Auswirkungen auf den zuständigen Teil des Gehirns hat. Beim Lernen (gemeint ist nicht simples Auswendiglernen, sondern ein wirkliches Auseinandersetzen mit einer Sache) entstehen neue Nervenzellverbindungen (Synapsen) und bestehende werden ausgebaut. Das Gehirn baut also seine Strukturen je nach Beanspruchung auf oder ab. Das nennt man die Plastizität des Gehirns.

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